Wir nahmen auch noch das Vorsegel weg, weil diese Gewitterwand doch etwas
unheimlich aussah. Und das war mehr als richtig.
Erstmal schlief der Wind ein und drehte auf Nordwest. Ununterbrochen donnerte es. Dann wurden die
Schleusen geöffnet. Kirschgroße Tropfen pladderten auf uns nieder. ...und dann kam der Hagel und
der Wind. Hagel und Regen flogen waagerecht durch die Luft und schnitten ins Gesicht. Böen
legten Skrollan so auf die Seite, dass ich mich festhalten musste.
Die Sicht war bis zum Bugkorb zusammengeschrumpft und wir verloren kurz die Orientierung bis ein
roter Containerriese aus der weißen Wand heraustrat und uns den Weg in die Fahrrinne wies.
Da war aber auch das Schlimmste schon vorbei.
Aber so ein Gewitter mit solchen Hagel-Böen habe ich noch nicht erlebt. Das Anemometer zeigte 23 m/sec.
Nach dieser halben Stunde Weltuntergang klarte es auf und in Borsfleth in der Stör empfing uns die Sonne,
als wäre nichts gewesen.
Trotz oder auch gerade wegen dieses gemeisterten Vollwaschgangs war es ein toller Tag.
...und ich durfte auch mal auf’s Foto.
|