Der Wetterbericht verkündete nichts Gutes und so kam es auch. Die Skrollan,
Frl.Smilla und Grisu legten am Sonntag gemeinsam um 10.15 Uhr in Neuhaus ab. Der Wind heulte und
scheinbar dachten wir: Geteiltes Leid ist halbes Leid. Die Flut lief unten am Osteriff schon wieder auf.
So arbeiteten wir uns gaaaaanz langsam gegen Welle, Wind und Strom zur Tonne Oste 1 vor.
An der Tonne Oste 5 war es wieder soweit: Ich habe mich fürchterlich verjagt, als die Automatikweste,
diesmal bei mir am Mann, auslöste. Das war im ersten Moment so, als hätte mir jemand auf die Schulter
geklopft, als sie auslöste. Nur stand ich an der Pinne und da konnte eigentlich keiner mehr hinter mir
stehen. ;o)
Die Wellen waren auf dem letzten Stück bevor man endlich durch den Wind gehen konnte fürchterlich und
wir mussten aufpassen, dass Skrollan nicht von der Seite erwischt wurde.
Dann ging’s endlich mit Wind von achtern Richtung Heimat. An segeln war für uns bis zur Rhinplatte
nicht zu denken. Bei dem widerlichen Seegang sollte keiner auf’s Vorschiff, um das Groß zu setzen und
die Genua ist viel zu groß gewesen. Bei Brunsbüttel testeten wir mal ein Stück auszurollen, aber durch
den ungünstigen Zugwinkel, zerrte das Segeln so fürchterlich am Vorstag, dass wir um das Rigg
fürchteten. So knatterten wir mit 1900 Umdrehungen immer zwischen 9 und 10 Knoten, dank Wind und Strom,
gen Heimat.
Herrlich war es dann endlich hinter der Rhinplatte zu segeln. Skrollan lag viel ruhiger und war immer
noch genau so schnell. Aber zurück zu GRISU und FRL. SMILLA: Die beiden Boote besetzt mit zwei
sympathischen Paaren hatten mit ihren Außenbordern hart zu kämpfen. Grisu ging eine halbe Stunde später
durchs Ziel an der Tonne Oste 1 als wir. Und gerade das letzte Stück mit den harten Wellen muss sie am
längsten aufgehalten haben. Bei uns kitzelte schon der Stift, aber was die beiden auf dem noch etwas
kleinerem Boot erlebt haben müssen: Respekt!
Ohne die beiden anderen Boote wären wir bestimmt nicht rausgefahren. Aber die erfahrenen Paare haben
uns Mut gemacht und keinen Zweifel daran gelassen, dass man rausfahren kann.
Das war unsere Probe auf’s Exempel und jetzt wissen wir, dass Skrollan mehr abkann, als wir dachten.
Sie geht toll durch die Welle und zeigt einem immer vorher, wann sie nicht mehr beherrschbar sein
wird, so dass man vorher noch Zeit hat zu reagieren. Der Ruderdruck ist zwar enorm, aber trotzdem noch
machbar.
So etwas habe ich noch nicht erlebt. Wir haben uns an der Pinne abgewechselt. Und wenn man gerade frei
hatte, ging man unter Deck und hörte dem Motor zu, weil es draußen so laut war. Von den Wellenköpfen
riss der Wind das Wasser weg und manchmal hatte man das Gefühl, dass die Wellen vom Wind platt
gedrückt wurden.
Tja, der Rest des Segeltages war tolles Segeln platt vorm Laken und ein Anleger mit ordentlich Wind
von der Seite auf die Box. Aber dort standen schon helfende Hände und Claudia brachte Skrollan wie ein
rohes Ei rein. Man, man, man – was für ein Tag!
Erleichtert und erschöpft legten wir uns trocken und versprachen uns, so etwas nur wenn es gar nicht
anders geht zu wiederholen. Auch wenn es gut war, so etwas aktiv gestaltet zu haben und weiß, dass
man das ohne Probleme meistern kann. Achja, Bilder gibt’s natürlich keine. Da war uns nicht der Sinn
nach ;o)
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