21. April - Hallo, hier spricht Shackleton...


Wie dieser Morgen war, wollt Ihr wissen??? Nun,..... nachdem ich mit dem Eispickel die Kontaktlinsenflüssigkeit samt Kontaktlinsen aus ihren zwei Gefäßchen gepickelt und aus den salzigen Eisdrops meine Kontaktlinsen frei gelutscht hatte, blickte ich in einen sonnigen Morgen durch unsere mit Eisblumen übersäten Fenster.

Naja, ganz so schlimm war es nicht. Aber es war verdammt kalt.

Dafür habe ich aber die erste Nacht seit unserer Abfahrt durchgeschlafen. Vielleicht war ich aber auch nur schockgefrostet...

Der Spaziergang zu den Waschräumen löste die eingefrorenen Gelenke und der erste denkwürdige Moment des Tages begann frei nach Jürgen von der Lippe mit "Booooaaaahhhh fertig!.............. Wo ist das Papier?!"

Nachdem auch diese Hürde genommen wurde, verabschiedeten wir uns von der netten Marina mit ihrem freundlichen Hafenmeister und liefen um 09.15 Uhr durch die Ziegelgrabenbrücke.


Den Rest des Tages war bestes Kaffeesegeln angesagt und auf halber Strecke erlegte ich mein nächstes Buch. "Das Rätsel der Sandbank" von Erskine Childers. Ein superklasse Buch.

Die Sonne strahlte mit uns um die Wette. Es blieb aber fürchterlich kalt.

Bei der Fahrt durch den Strelasund passierten wir unzählige Angler in ihren Booten, die unentwegt Heringe am Fließband aus dem Wasser zogen. Teilweise sahen wir vier und fünf Heringe, die mit einem Wurf am Paternoster angelandet wurden.

Bei so schönem Wetter wird man nachlässig und so konnten wir mehr als einmal im letzten Moment die Pinne herumreißen, um aus Skrollan keinen Fischtrawler zu machen. Die Stellnetze Insel Riems querab und die großflächig um die alten Plattformen kurz vor Greifswald ausgelegten Netze ließen uns einen schönen Slalom fahren.


Bei schwerem Wetter oder schlechten Sichtverhältnissen sollte man sich an die ausgetonnten Hauptwege halten, weil die Netze (zumindest jetzt) bis an die Schifffahrtsstrassen heran ausgelegt werden.

Ebenso muß sich die Betonnung der Zufahrt nach Greifswald seit dem Kartensatz 2005 geändert haben. Da muß uns die Berichtigung der Karten wohl durchgerutscht sein... ;o)

Wir beschlossen in Wieck vor der Klappbrücke nach Greifswald zu bleiben und machten pünktlich zur Bundesliga-Konferenz auf NDR 2 in Wieck fest.

Direkt an der Klappbrücke auf der Ostseite gibt es eine ("Die Wiecker-) Fischräucherei", bei der Claudia den wohl besten geräucherten Lachs erjagt hat, den ich bisher gegessen habe.

So kann ein Tag enden: Lecker Fischbrötchen, Bundesliga-Konferenz im Radio und Sonne auf dem Webpelz. So soll das sein!

Son büschen tut mir Olli Kahn schon leid. Nach dem Spiel heute gegen Stuttgart wird das wohl nix mehr mit Champions-League in seiner letzten Saison. Das kommt davon, wenn man nur mit Söldnern zusammenspielen muss.