...zu deutsch: Göteborg

Frühes Aufstehen sichert gute Plätze. Naja, eigentlich wollten wir nur schnell nach Göteborg, um noch einen kurzen Blick auf die Stadt zu werfen, bevor wir Morgen in der Frühe mit unserem Arne (der heute aus Lübeck kommt) Richtung Westschären ablegen. Dabei war das hier wildromantisch unterhalb der Schleuse

Trotzdem pulten wir uns um halb sieben den Schlaf aus den Augen

Und legten ab.

Wir waren aber nicht die ersten, die unterwegs waren. In der ersten Schleuse des Tages und der letzten Schleuse des Trollhättankanal in Lilla Edet hat sich wieder so ein großer vorgedrängelt.

Wir haben das noch wie Marius Müller-Westernhagen in "Theo, gegen den Rest der Welt" probiert (Er fährt mit einem FIAT Bambino neben einem LKW her und schreit durch sein Schiebedach dem LKW-Fahrer zu: "Ich dräng' Dich ab, Du Sau!"). Es hat auch in unserem Fall nichts genutzt. Er war schneller in der Schleuse...

Dann ging es ganz schnell weiter.

Der Trollhättankanal ist auch sehr interessant. Am Anfang fährt man durch eine schroffe, felsige bewaldete Landschaft.

Später öffnet sich das Flusstal

...und noch später geht es durch Industriegebiete.

Für uns, die wir lange keine Industrieromantik mehr bewundern durften, war das aber auch sehr interessant anzuschauen.

In Göteborg angekommen, waren wir noch nicht richtig fest, da war ich schon auf dem Weg zum Friseur.

Wenn Arne heute kommt, muss ich doch schier sein. ;o)

Spaß beiseite. Seit Stockholm versuche ich einem Friseur einen Haarschnitt abzutrotzen. Aber die haben sich hartnäckig gewehrt und mir immer nur Termine für die nächste Woche geben wollen.

In dem großen Einkaufszentrum "Nordstan" war das dritte Geschäft ein Friseur und die gute "Helen" (So hieß die Schärmeisterin) wollte mir auch gleich an die Haare. Nach einer halben Stunde hatte sie mich von meinem Pelz befreit und ich fiel in das nächste Geschäft:

Ein CLAS OHLSON.

Ihr wisst schon: das "Wir-führen-alles, was-das-Handwerkerherz-braucht!"-Geschäft, was mich in Helsinki schon von einer Begeisterungs- Ohnmacht in die nächste trieb.

Ich erstand ein Messer (29 Kr) und einen Zeckenentferner (Weltneuheit - 79,-Kr). Die Hecht-Blinker ("die meistgebissenen"), Camping- Geschirr (unkaputtbar) und den Tauchkompressor (Scherz) ließ ich dann doch im Geschäft....ich war aber kurz davor.

Mit meinem erjagten Zeckenentferner holte ich Claudia vom Boot ab. Wir liefen gleich der Hafenmeisterin in die Arme und durften erstmal unsere letzten Kronenscheine abgeben.

185,- Kronen - Davon sind mindestens 150,- Großstadt-Aufschlag. Durch die ab sieben geschlossenen Toiletten und Duschen, die nicht vorhandene Bootstankstelle, den nicht vorhandenen ruhigen Liegeplatz oder den nicht vorhandenen Internet-Zugang kann der Preis jedenfalls nicht in die Höhe getrieben werden.

Wir sind wirklich in der Großstadt. Hatte ich mich in Stockholm noch auf ein wenig Trubel gefreut, stehe ich hier den Leuten auf der Straße nur im Weg. Ich bin zu langsam, kucke zu lange und nach einem kurzen Stadtrundgang kaufe ich mit meinen letzten 24,- Kr uns Brot für heute Abend.

Ich hab nicht mal Lust mich in eines der zahlreichen Cafés zu setzen. Selbst das ist mir zu hektisch. Wie soll das erst wieder in Hamburg werden?

Dann war da noch:

Der holländische Nachbar mit einem S-Fehler.

Ich: Have you seen, what the drunken man did, when he was sitting there?

Er: He was just shitting!

Ich: He did what????????

Er: Shitting!

Ich: ???

Er: ???

Ich: Sitting or Shitting?

Er: Just Shitting!

Ich: ???

Er: ...and drank hish beer!

...und dann war da noch der Dialog zwischen Ehemann und Ehefrau (GG):

GG: ...Guck mal! Das hätten wir uns auch einfach machen können. Wir hätten es den beiden dort vom Wachdienst sagen können!

Ich: ??? ...wem?

GG: Na, den beiden da vorne in der Uniform!

Ich: Das ist kein Wachdienst...

GG: Ohhh....das ist das Ehepaar vom Nachbarboot...

Zur Entschuldigung von GG muss mitgeteilt werden, dass beide komplett in VoPo-grau mit Arm-Emblemen im Partnerlook über den Steg schlichen.



...Wir brauchen Urlaub ;o)