Dann trafen wir uns in der Innenstadt, durch die ich schon den einen oder anderen Kilometer geirrt war. Wir setzten uns nach einem gemeinsamen Mahl in die Queensstreet zum
Menschenbeobachten.
Verzeiht uns, dass wir keine Fotos unserer Anschauungsobjekte gemacht haben. Aber das wäre ein wenig zu auffällig gewesen.
Also: Es ist erstaunlich mit welcher Geschwindigkeit durch dieses Einkaufsmekka von Shopping-Mall zu Shopping-Mall geeilt wird. Und welche Massen an einem vorbeiziehen.
Die Spitaler Straße in Hamburg zum Sommerschlussverkauf dürfte einen ähnlichen Durchsatz haben.
Bei einer längeren Beobachtungssitzung fällt aber auf, dass viele Extrem-Shopper sich auf einer Art Shopping-Umlaufbahn befinden. Diese Shopping-Satelliten sieht man mitunter drei und vier Mal und tragen
damit zu dem erhöhten Fußgängeraufkommen massiv bei.
Die Grundstimmung ist zwar gehetzt, aber immer freundlich und man sieht viele Gruppen die lachend durch die Straße ziehen.
Bei vielen Menschen, die eindeutig nicht als Touristen einzugruppieren sind, fällt der etwas merkwürdige Modegeschmack auf.
Beginnen wir bei den Schuhen. Es muss daran liegen, dass der Gang ein wenig merkwürdig aussieht. Entweder wird nicht richtig über den Fuß abgerollt oder es schreitet sich wie der Storch im Salat. Und
tatsächlich: Wir haben mehrere Frauen gesehen, die beim Gehen mit der Hacke vollends aus den Pumps rutschten... und das bei jedem Schritt.
Kennt Ihr die Herrenschuhe mit der mehr oder weniger dicken, weichen Gummisohle, dem Lederobermaterial, dass dann gelöchert wird und in Deutschland vorwiegend als "Freizeitschuhe" für den älteren Herren
auf den Promenaden der deutschen Küste in vorzugsweise Creme und schmutzig grau getragen wird?
Stellt Euch diesen Schuh mit vier Zentimeter dicker Gummisohle in schwarz vor und dann habt ihr einen Schuhtyp, der hier genauso Prominent ist, wie unser Holden Commodore.
Dazu eine schwarze oder dunkelblaue Anzughose, die, wenn es geht, bis unter die Nippel gezogen wird. Wenn es nicht geht, hängt die ansehnliche Pocke darüber und Teile des Oberhemdes hängen leicht
luftschnappend seitlich aus dem Hosenbund.
Das waren die Business-Herren.
Die Business-Damen tragen vorwiegend hohe Absätze, einen engen, kurzen, grauen, olivfarbenen Kostümrock und eine viel zu enge Bluse. Bei dieser hofft man ständig, dass die zumeist ansehnliche und üppige
Oberweite sich aus den Zwängen befreit, sich der frischen Luft entgegenstreckt und die Knöpfe in den Orbit katapultiert. Ich könnte so nicht arbeiten. Die Damen müssen alle Einzelbüros haben.
Nun ist es aber so, dass zu diesem Kostümrock gerne Blusen in leuchtendem Pink oder Malve ausgesucht werden und der tägliche Fastfoodkonsum nicht nur die Brust hat schwellen lassen, sondern auch die Ringe
darunter.
Auffallend ist die hohe Rock- und Kleiderdichte bei den Damen und es gibt viele erfrischend sexy aussehende Damen zu beobachten.
Ebenso auffallend ist große Anzahl an Tätowierungen, die einem in Australien sofort ins Auge springt. Vielleicht liegt es daran, dass die Menschen aufgrund der Hitze mehr Haut zeigen. Vielleicht sind hier aber
auch mehr Menschen, insbesondere Frauen, tätowiert.
...ich rede hier nicht von einer kleinen Rosenblüte auf dem Rücken... Nein... da werden schon mal sämtliche Illustrationen der ersten 60 Seiten von Brehm’s Tier- und Pflanzenleben auf den Rücken und die
Beine getackert.
Höhepunkt meiner bisherigen Beobachtungen war eine Art Fledermausabbildung mit Draculakopf, die sich von Schulter zu Schulter über das ansehnliche Dekolleté einer sommersprossigen, blonden Mitt-Zwanzigerin
erstreckte.....wie sieht das in 20 Jahren aus????....
Naja, es gibt Sachen, die muss man nicht wissen.
Ansonsten überwiegt sportliche Bekleidung und eine grundsätzlich freundliche und entspannte Grundstimmung. Das macht das Leben hier so angenehm.
...achja... auffallend ist auch hier die hohe Anzahl asiatischer Mitbürger. A-People haben wir hier noch nicht gesehen.
Gehen wir zurück zur Nahrungsaufnahme:
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Nachdem wir gestern toll gesunde Foccacia (Brot mit Salat, in diesem Fall Huhn und büschen Soße in warm) und ein Wrap (türkisch Pizza ohne rote Schmiere auf dem Teig) günstig erwerben
konnten, ließ uns unser Glück bei der Nahrungswahl heute im Stich...
Höhepunkt war ein mit einer schweren Mayonnaise angemachter Seafood-Salad. Diese Mayo machte den Salat zu einer süß-sauren, weißen, glitschigen Mampe mit Fischmehlgeschmack.
Aber auch den Salat haben wir uns selber ausgesucht.
Ähnlich, wie Ihr, die ihr Euch gerade den "Pinselreiniger mit Schuss" auf den sondermüllverwertenden Weihnachtsmarktständen hinter die Binde schiebt.
Naja, aber irgendwas muss die asiatische Grillpfanne zu 7,50 Euro aus Pflanzenabschnitt vom Hundeauslaufplatz und dem Fleisch aus der Haustierverwertung ja zersetzen, wenn es die gute alte Magensäure nicht
mehr schafft....
...und so verbleiben wir mit einem freundlichem Link auf die Inhalte des Euch erwartenden Weihnachtsfestes...
Gute Nacht!!!
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