17. Dezember - Die letzte Nacht im Land der "Dornenvögel"...


Erinnert Ihr Euch noch an den Schmalzfetzen, der in mehreren Folgen Anfang der 80er Jahre über die Deutschen Bildschirme flimmerte... mit Richard Chamberlain als Pater... ich komm nicht auf den Namen....Ralph?!...und war das nicht die sonnengebräunte Ali McGraw (Maggie?), die Pater Ralph’s Zölibat pulverisierte...

Mal ehrlich!

Spätestens da hätte die ganze Welt erkennen können, dass der Frauenschwarm Richard (Tschämmbaaläään) stockschwul war... sonst hätte das Elend bei dem angreifenden Eisen mit Sicherheit keine halbe Folge gedauert, bis die Soutane gelüftet wurde....

Naja, aber das romantische und verschämte Deutschland wollte das ja so...

Wie gern erinnere ich (im Zusammenhang mit verschämt) mich daran, wie ich damals eine mit mir im ersten Grad verwandte Person regelmäßig damit aufzog, dass die Augenärztin zu der ich ging, nicht Finkendey, sondern FICKENDEY! hieß... peinlich wurde das nur vor Frau Fickendey persönlich, wenn selbst in ihrem Beisein ihr tatsächlicher Nachname (Fickendey) zum gefiederten Freund mutierte. (Frau äähh Doktor äähh Finken...dey....).

Wir gingen aber nicht nur wegen des Namens nur einmal dorthin, sondern weil die Dame die Angewohnheit hatte ganz komisch zu atmen, wenn sie einem mit ihrer Leuchte die Augen aus nächster Nähe verblitzte. So eine Art permanentes Schnüffeln...Hinzu kam, dass die verschriebene Sehstärke vielleicht gut als Colaflaschenboden taugte, aber nicht für mich zum Sehen...

Warum erzähl ich das alles???...wir fuhren heute durch das Land von Dornenvögel-Pater Ralph.

Hügelige bis bergige Landschaften in der Nähe der Brandungsstrände. Vereinzelte Bäume unter denen kräftige Rinder das Satte Grün auf Englischer-Rasen-Länge hielten.

Großzügige Anwesen in Weiß mit weitläufigen Terrassen an einem Hügel und das obligatorische blecherne Windrad.

...und warum fotografier ich Rindvieh das nicht?....Weil man auf dem Motorway nie abrupt anhalten kann und das Wetter so wechselhaft war, dass wir sogar auf den geplanten Skywalk in den Baumkronen des National Parks in Dorrigo verzichteten.

Jetzt liegen wir nach 6 Stunden (!!!) Fahrt und nur 450 km in einer Kurve am Hang des Motorways im 1. Zimmer zur Straße und warten auf den Einschlag des ersten vierzig Tonners in der Hauswand.

Wir hatten die Alternative zwischen 75 Dollar AAA – Motel mit einem Porno-DVD schauenden Concierge... einem 70 Dollar Motel in der anderen (Nord-) Kurve dieses Ortes oder diesem sauberen, von einer Asiatin geführten, Motel in der Südkurve des Ortes für 60 Dollar.

Die Ohrstöpsel gibt es jedenfalls gratis. Und sie fragte, ob wir nicht mehr als 2 pro Person mitnehmen wollen.

Claudia lehnte dankend ab mit dem Hinweis, sie habe nur zwei Ohren.

Wir finden das hier wirklich witzig, weil abends ist hier eh nicht so viel Verkehr (hoffen wir ;o).

Mittags fuhren wir noch einen Abstecher ans Meer nach Port McQuarie und aßen dort einen Business-Lunch zu 20 Dollar. War echt lecker und in erster Linie von Business-Gästen frequentiert.

Von den Australischen können sich Europäische Unternehmen jedenfalls noch ne Scheibe abschneiden... denn hier dauert so eine Mittagspause auch mal lockere zwei Stunden... das passt dann auch besser zur Rush-Hour, die hier schon um halb vier ihren Höhepunkt hat.

Wir haben gedacht, wir machen heute eine Fotostory aus dem Auto heraus....

So verweigerten wir unseren ersten Halt in Coffs Harbour, um einen Lunch (Lönsch...war das Loriot?) zu nehmen...


...mussten aber an der Riesen-Banane aussteigen, um Euch die Attraktion nahe zu bringen.


"Meine Damen und Herren, hier ist Volker Wolenski, ich bin Reporter vor Ort und melde mich aus einem Vorort, um Ihnen die Riesen-Banane von Coff’s Habour zu zeigen.

Mit dieser Banane begann 1964 der Siegeszug der Riesenmonumente in Australien. Den Riesen-Shrimp zeigten wir Ihnen bereits am 13. Dezember.

Die Riesen-Banane wurde als Attraktion errichtet, um die Banane zu bewerben. Um die Banane herum können sie das Bananenmuseum besuchen oder Bananen- Souvenirs erwerben.

Gehen Sie davon aus, dass sie beim Riesen-Shrimp, Shrimps und Shrimp-Devotionalien kaufen können. Beim Riesen-Hummer entsprechend... Hummer in allen Zubereitungsvarianten und Hummer-Devotionalien ....usw. usw."


Um die Mittagszeit erreichten wir Port MacQuarie und Claudia setzte sich zu Australiens ersten Präsidenten auf die Bank


Dann sichtete Claudia eine verwirrende Kombination aus Bootsname und Bildnis ;o)


Und es ging nach dem Businesslunch weiter über den Motorway 1.

Interessant sind die Straßenbegrenzungen.


Stellen wir uns einen verunfallten Motorradfahrer vor, der mit weit aufgerissenen Augen hinterm Helm auf so einen Eierschneider zuschliddert.

Wenn er den ungesicherten messerscharfen Kanten der Haltepfosten noch ausweichen kann, so wird er ab Tempo 60 sauber durch die Drahtseile in fünf Teile zerschnitten....das war hier eine Initiative der Rettungsdienste.

Die haben bemängelt, dass sie an den Verletzten im Straßenverkehr immer so schwer zu tragen hätten. Da haben die Herren von der Motorway-Verwaltung mal nachgedacht und sind auf diese pfiffige Idee gekommen:

Der Eierschneider für Motorradfahrer....er portioniert in handliche 20-Kg-Stücke.

Im Verlaufe der Autofahrt erblickten wir tapfere Radfahrer, denen wir es in ungefähr einer Woche gleich tun werden.




Naja, und dann waren wir auch schon in Bulahdelah... und harren der Kühlergrills der Mack- und Kenworth-Trucks, die sich an unserem Fenster vorbeischieben.

Die Dinger sind nicht nur groß. Sie sind auch laut. So ein Mercedes-Benz Actros-LKW (Gibt’s hier auch) ist wirklich flüsterleise dagegen.

Ach ja...und das noch zum Thema Vorsprung durch Technik...


Auf den ersten Blick ist das nur ein Fernseher...


Auf den zweiten Blick ist das ein Wunderwerk der Hochtechnologie in antikem Design....welche Glotze hat schon nen "INTEL inside"...

Jetzt noch der Rest Bilder...