Irgendjemand hat Claudia und mir über Nacht zwei alte Feudel in den Mund gelegt und den Kopf aufgepumpt. Meine Herren! Wir beide hatten
heute morgen gepflegt den Helm auf und ich musste erstmal spazieren gehen, um hier im Hafen nicht seekrank zu werden.
So eine Medaille hat bekanntlich zwei Seiten. Früh stand für uns fest, dass das mit dem Segeln nichts wird. Und das war auch gut so. Der Wind pfiff mit konstanten
5 aus NO bis O und hatte noch ein paar lustige 6er Böen mitgebracht.
Der Wind ist nicht das Problem. Aber die Welle, die mit der langen Windwirkstrecke (Fetch) erzeugt wird, bedeutet in diesem Fall bei einem Am-Wind-Kurs,
dass Skrollan alle 7 Wellen komplett steht. Das haben wir letztes Jahr ja schon mehrfach erlebt. Das bringt kein Spaß.
Daher haben wir heute den Tag des Fußgängers ausgerufen.
Dziwenów scheint so eine Art polnisches St. Peter Ording zu sein. Hier wird kräftig flaniert und an jeder Ecke bekommt man etwas zu Essen und es gibt Boutiquen
und Devotionalien en gros.
Als der Körper die Nahrungsaufnahme wieder gestattete, gab es leckeres Dorschfilet mit Salat und Pommes und danach kam der Hammer.
Es gibt hier Konditoreien. Die sind der Wahnsinn. So stand ich vor einer Auswahl von ca. 20 Torten. Man bittet die Verkäuferin um die entsprechende Torte und
jetzt kommt’s:
Die Torten sind rechteckig und die Verkäuferin fragt Dich jetzt, wie an der Käsetheke, wie groß das Stück sein soll. Das wird dann abgewogen und Du bezahlst
entsprechend.
Dann gibt es, wie bei uns die Körbe für verschiedene Brötchen, Horden von verschiedenen Kekssorten. Du wählst Deine Sorten, die werden abgewogen und Du hast
ganz frischgebackene Kekse gekauft.
Ich wählte eine unaussprechliche Torte. Sie stellte sich dann als eine Schoko-Kaffee-Rum-Torte mit Brownie-Sträuseln heraus. Ich bin immer noch hin und weg.
Sowieso: Das Essen.
Die frisch geräucherten Heringe vom Hafenmeister waren ein Gedicht. Wir hätten auch noch bei geräucherter Scholle, Hornhecht und einer anderen Sorte zuschlagen
können. Aber wir waren von unserem eigenen Essen noch pappsatt.
Dann gibt es hier Bratwürstchen. Die sind so saftig und so, wie es aussieht, sollen die sogar auf dem Grill platzen. Da ist ein Geschmack drin, da will man gar
nicht wieder aufhören.
Ich glaub, ich höre mal auf zu schwärmen. Sonst krieg ich gleich wieder Hunger.
Auf diesem Wege möchte ich noch mal meiner Mutter einen herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag zusenden. Alles Liebe und Gesundheit für Dich!
Wusstest Du eigentlich, dass Du am polnischen Nationalfeiertag Geburtstag hast?
Wir haben das gestern erfahren. Wir hatten uns schon immer so gewundert, warum so viele Polen zu dieser Zeit auf Urlaub sind. Da der 1. Mai Feiertag ist und
der 3. als Nationalfeiertag auch frei ist, bietet es sich an mit drei Urlaubstagen die Woche zu überbrücken.
Rubbi und Jan werden sagen, ich hätte bei dem kommenden Bild gepfuscht. Recht haben sie! Aber ich wollte Euch nur einen Eindruck von diesen unendlichen Stränden
vermitteln
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