13. Mai - Königsetappe I


So ein wenig fühlten wir uns wie aus dem Paradies vertrieben. Danzig war so schön. Das war richtig Urlaub.

Aber Jörn Heinrich hat uns eine richtige Törnberatung angedeihen lassen und die neuesten Vorhersagen des polnischen Wetterdienstes ausgewertet und danach war die Nacht von Sonntag auf Montag ein günstiger Reisezeitpunkt für die lange Strecke nach Klaipeda.

So verließen wir Danzig und gönnten uns den Genuss einer Bootstankstelle. Um danach beim Zoll auszuklarieren. Das war dann nicht ganz so einfach, weil der zuständige Zöllner gerade nicht da war und der andere das nicht durfte. So warteten wir ein wenig. Aber was ist schon ne halbe Stunde bei einer Fahrtzeit von um die 25 Stunden?

Es gibt von der ersten Zeit relativ wenig zu berichten. Wir gingen Wache um Wache und da kein Wind da war, erledigte der Volvo bis ca. 19.00 Uhr die Arbeit. Die zwischenzeitliche Versuche aus der schwachen Brise Geschwindigkeit herauszuziehen, gaben wir immer auf, wenn die 2,5 kn nicht erreicht wurden.

Dann war aber bester Segelwind ca. 4 Bft aus SO und unsere erste Nachtfahrt stand nichts mehr im Wege. Nur die aktuellen Wetterberichte, die hereinkamen teilten uns ein Aufbrisen und eine Winddrehung mit, was uns ein wenig mit Sorge erfüllte.

Um eins kam dann aber die Erlösung. Der DWD gab für alle Vorhersagegebiete eine Starkwind oder Sturmwarnung heraus... bis auf (unsere) Südöstliche Ostsee und Boddengewässer Ost. Da sollte es konstant 4 Bft aus West geben.

Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie so eine Nachricht (auch wenn sich hinterher alles ganz anders darstellen kann) das Gemüt beflügelt. Die Zweifel waren wie weggeblasen und ich tanzte zu "Troy" von den Fantastischen 4 im Cockpit. So soll das sein!

Zur Nacht refften wir das Groß gleich ins Reff 2 und das war gut so. Es briste zwischen 23.00 Uhr und 03.00 Uhr wirklich ein wenig auf. Die Richtung stimmte aber. Und so zog Skrollan mit stetigen 5 bis 6 kn Klaipeda entgegen.