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08. bis 10. November


Über diese Tage möchte ich eigentlich den Mantel des Schweigens decken...

Für den 09. November muss ich mich dafür nicht anstrengen. Der 09.November 2007 ist im Leben von Claudia und mir nicht existent.

Während Michael J. Fox und sein verrückter Kumpel extra ein Zeitmaschine bauen müssen, um den Film "Zurück in die Zukunft" drehen zu können, erledigen Claudia und ich die Durchbrechung des Raum-Zeit-Kontinuums auf dem kleinen Dienstweg.

Irgendwo zwischen L.A. und Auckland hat uns die Datumsgrenze den 09. November geklaut. Dafür hatten wir ziemlich lange den 08. November. Und das war ein echter Scheißtag, sag ich Euch.

Anbei einfach die Email an unser liebes Reisebüro, dann wisst Ihr im Grobem Bescheid.

Sehr geehrter Herr XXX,

als wir unseren Freunden erzählten, wir würden unseren Urlaub über ein Reisebüro buchen, sagten uns viele:

"Wieso macht Ihr das denn? Über das Internet ist das doch viel billiger und Du weißt dann wenigstens, dass Du Dich selbst verbucht hast..."

Wir haben darauf geantwortet: "Das mag sein, aber der Herr XXX ist schon pfiffig. Da wird schon alles gutgehen und dafür zahlen wir auch gern ne Mark mehr..."

...Tja, was soll ich sagen....Hätten wir doch auf unsere Freunde gehört!

Ich bedanke mich bei Ihnen recht herzlich für ca 40 Stunden ohne Schlaf und eine sehr interessante Suche nach "Storage-Companys", die am Sonntag (!!!) telefonisch erreichbar sind. Sie können das ja mal in Hamburg testweise ausprobieren!

Können Sie mir erklären, was sie bewegt hat, uns zusammenhängende Plätze (am Fenster und in der Mitte) auf den Intercontinentalflügen vor (!!!!) dem Notausgang zu reservieren????

Mal abgesehen, dass man die Rückenlehne nicht richtig zurückstellen kann und ein Fensterplatz ohne Fenster (weil Notausgang) nur halb so interessant ist, zieht es dort auch wunderbar am Hals, so dass ich momentan herumlaufe wie Quasimodo kurz vorm Läuten der Glocke.

Ebenso war Ihre Anschlussbuchung Auckland-Sydney so ausreichend kalkuliert, dass wir nur um einen Flug später umgebucht werden mussten. Diesmal wurden uns, Gottseidank, die Plätze durch die Fluggesellschaft zugewiesen, so dass ich meine Füße (wie auch bei Ihnen intensivst gewünscht) sogar am Gang ausstrecken konnte.

Die Wartezeit in Auckland war auch ganz angenehm...wohingegen die sechs Stunden Wartezeit in Heathrow nach Ihrer Ansicht ja zu kurz gewesen wären, um die Stadt zu besuchen.... Seit ein paar Jahren fährt dort ein Airport-Express sehr schnell direkt ins Zentrum von London....vielleicht hilft Ihnen diese Information für die nächte Beratung.

Ebenso sollten Sie folgende Information aufnehmen: Wenn die US-Zöllner die Menschen eines Transitfluges abfertigen, kann das Flugzeug niemals wieder pünktlich weiterfliegen.

Bei ca 250 Passagieren im Transit bei 1,5 Zöllner wird das Fingerprintnehmen, die fotografische Erfassung und das Stellen sinnentleerter Fragen zur abendfüllenden Angelegenheit.

Alles in allem haben sie uns fürchterlich enttäuscht.

Bisher waren sämtliche Informationen von Ihnen irgendwie Mangel behaftet. Die Sitzplatz- und Autoreservierungen, die Geldabbuchungen, die Vorbereitung des Eincheckens des Sperrgepäcks in Hamburg (wobei das auch an der Dame von der Lufthansa gelegen haben könnte, die mit "PC" nichts anfangen konnte), die Informationen zu Lager- und Taximöglichkeiten in Sydney, das Aussuchen der Tage (Sonntag als Reorganisationstag!!!!), die Flugreservierungen.... ich freue mich jetzt schon auf den Rest der Reise....erwartet uns vielleicht am Ayers-Rock ein Fiat Uno???...sie wissen schon... ein "Fünftürer"....

Können sie mir jetzt erklären, warum ich Sie vor mehr als einem halben Jahr beauftragt habe, diese Reise zu buchen?????

...nun denn. Mund abputzen und weiter:

Ich möchte Sie bitten...nein...ich verlange von Ihnen, dass Sie zumindest die Sitzplatzreservierungen der Rückflüge (Auckland-Rarotonga, Rarotonga-London) überprüfen und dafür sorgen, dass sie die Sitzplatzreservierungen derart ändern, dass wir zumindest zwei nebeneinander liegende Gangplätze erhalten, wenn die Buchung hinter den Notausgängen nicht möglich ist.

Seien Sie froh, dass Sie sich zur Zeit auf der anderen Seite der Erdkugel befinden.

Ich bin kurz davor meinen Humor zu verlieren und ich schwöre Ihnen, dass ist für alle, die das bisher erleben durften eine sehr, sehr unangenehme Erfahrung.

In Erwartung einer schnellen Antwort verbleibe ich

hochachtungsvoll

Volker Wolenski


Und jetzt noch ein paar Bilder

Unsere amerikanischen Freunde ermöglichten uns nach zweieinhalbstunden Kampf gegen den Terror den Aufenthalt in einer heimeligen 80er Jahre Kulisse. Ich wartete die ganze Zeit auf Al oder Peg Bundy, die mir klarmachen wollten, dass diese Reinkarnation der heiligen römischen Inquisition nur ein Gag war und wir uns in einer neuen Folge "Eine schrecklich nette Familie" befinden.


...und das ist in Auckland ...endlich