22. und 23. November – 2. Teil: Zurück in der Zivilisation


Wir sind heute schon in Darwin angekommen. Eigentlich stand Darwin erst viel später auf dem Programm. Die Umstände haben uns spontan dazu bewegt, ein stadtähnliches Gebilde aufzusuchen.

Hier haben wir jetzt ein Hotelzimmer für drei Tage und morgen entscheidet sich, ob wir es schaffen, den Flug von Darwin nach Brisbane und die damit verbundene Autovermietung schon auf den 01. Dezember zu verlegen, um aus der Hölle des Nordens zu entfliehen.

Hier ein paar Tipps für Australienreisende:

Hotels:

Fragt nicht in der Turist-Info nach günstigen Hotels. Turist-Infos vermitteln keine Sonderangebote. Setzt Euch ins Internet-Cafe und tippt bei Google so was wie "Darwin accomodation" ein. In unserem Fall kostete das annehmbare Zimmer keine 165 Dollar (Normalpreis), sondern nur noch 65 Dollar. Wir haben dann noch den Fehler gemacht und nicht im Internet abgeschlossen, sondern direkt im Hotel angerufen und sie vor die Wahl gestellt: 65 Dollar direkt oder über Umweg Internet und die haben eingeschlagen. Allerdings mit Sauerbittermiene. Deshalb: Übers Internet abschließen, dann wird man wie ein normaler Gast bedient. Nebenbei bemerkt: Mehr als 65 Dollar ist die Porenbetonzelle auch nicht wert.

Tanken:
Ihr solltet genau Bescheid wissen, wie weit Ihr mit Eurem Tank kommt. Die Benzinpreise differieren nämlich zwischen 1,34/l und 1,79/l, je nachdem, ob man in einer (leichtfertige Bezeichnung) Stadt tankt oder an einer noch einsameren Tanke am Stuart Highway. Unser Tank hätte von jeder Stadt zur nächsten gelangt.
Wer bei Coles oder K-Mart für mehr als 30,- Dollar eingekauft hat (Beleg aufbewahren), bekommt bei SHELL einen Rabatt von 4 Cent pro Liter.

Rast:
An den meisten Raststätten erhält der Fahrer einen Free-Coffee. Das ist dann zwar ein Instant-Coffee, schmeckt aber auch nicht schlechter als das Gebräu, was einem für 5 Dollar alternativ angeboten wird.

Wasser:
Im Supermarkt gibt es günstige 10 oder 15l Kanister Quellwasser mit praktischen Portionierhähnen. Diese kosten zwischen 3 und 5 Dollar. Der geschmackliche Unterschied zur "Mount Franklin" 1,5 l Flasche zu 3,50 oder 4 Dollar im Supermarkt ist nicht spürbar. Da man aber zwischen 3 und 5 l am Tag trinkt macht sich das auf die Dauer durchaus bemerkbar.

Grillen:
Der Tipp ist von Karsten. Im Supermarkt gibt es einflammige Gasgrills im praktischen Tragekoffer für 21,- Dollar. 4 Ersatzgaskartuschen kosten 9 Dollar und die Pfanne bzw. der Barbecueaufsatz kostet 11 Dollar. Dieser Grill ist einfach Super!!!!
So kosten 2 große Steaks aus der Frischetheke 8,- Dollar. Das heißt, die Investition hat sich schon nach dem ersten Grillen bezahlt gemacht (Ein Steak im Restaurant 34,50 Dollar).

So... jetzt aber zu unseren restlichen 1400 km durch das Land der Termiten.


Wir verabschiedeten uns von unseren Außerirdischen.


Und in der Morgensonne erwarteten uns die Devils Marbles.


Wir irrten dort ein wenig umher und schwangen uns dann nach Tennant Creek, die nächste Ansiedlung am Stuart Highway.

Manch merkwürdige Gartendeko fiel uns auf




Und so sieht das typische Straßenbild einer Ansiedlung am Highway aus.


...hat Norderstedt einen romantischen Stadtkern.

Wir machten dann auch mal einen Größenvergleich.


Und schauten uns das verlassene Innere so einer Behausung an


Eigentlich wollten wir nach Mataranka, um dort eine schöne Zeit an den Thermalpools zu verbringen.

Bei der Anfahrt erwartete uns das erste Gewitter


...und dieser heimelige Campingplatz


An dem wir wieder allein auf weiter Flur gewesen wären.

Mittlerweile war mein Puls schon wieder in der Nähe von 200 und als dann noch der Hinweis kam, man solle ein wenig auf die Salz- und Süßwasserkrokodile aufpassen, drückte ich das Gaspedal durchs Bodenblech und durch Sturm, Regen und Gewitter donnerten wir Richtung Katherine zur Zivilisation.

Auf halber Strecke befand sich noch ein Rastplatz, auf dem das Übernachten erlaubt war. Diverse ehemalige Feuerstellen auf dem Straßenbelag, ließen uns vermuten, dass hier während des Abends wieder eine A-People-Party stattfinden würde. Wir wollten nicht daran teilnehmen und knatterten weiter Richtung Katherine.

Mit dem festen Vorsatz ein festes Bett zu mieten, näherten wir uns Katherine. Es war mittlerweile 19.00 Uhr und die Rezeptionen der Campgrounds waren nicht mehr besetzt, so dass wir auch keine Cabin mieten konnten.

Also richteten wir Bill (das Auto) für die Nacht und nach einem leckeren Steak mit Salat war der Abend bald zu Ende. Regen plätscherte uns ins Reich der Träume.

Am kommenden Morgen wollten wir nun unser Begehr nach einem Dach über dem Kopf in die Tat umsetzen. Doch für 79 Dollar war mit uns kein Geschäft zu machen.

So nahmen wir ein Bad in den heißen (warmen) Quellen vom Katherine River.


Das war richtig schön. Das Wasser herrlich frisch…eine Wohltat.


Eine Stadtrundfahrt durch Katherine später, stellten wir fest, dass wir hier nicht bleiben wollten. Trotzdem wollten wir in die Zivilisation.

Das bedeutete: Wir fahren weiter nach Darwin! Vorbei am Litchfieldpark und an diversen Quellen, Löchern und Abfahrten zum Kakadu-National Park.

Die Vegetation veränderte sich


Und die Termitenhügel wurden größer.


In Darwin angekommen, buchten wir uns im Alataia-Hotel (a home far away from home) ein und ich begann Euch mit dem gestrigen Bericht vollzujammern.

Aber mal ehrlich, für Suizidgefährdete ist die Gegend hier nichts. Zu wenig Ablenkung, zu viele Möglichkeiten, die einem das Ableben erleichtern.

Achja, das habe ich noch vergessen:

In Daily Waters befindet sich "der ältesten Pub des Northern Territory". Viele Gäste hinterlassen hier was im Brausebrand.

Bilder, Führerscheine und Visitenkarten


Teile von Uniformen


Und überflüssige Bekleidungsstücke


ich kann mir die Ausgelassenheit nur damit erklären, dass die Leute wissen, sie sind nur zu Besuch und müssen hier nicht leben.... ;o)

Aber hier noch der Rest Bilder