Hier könnt ich tagelang sitzen.
Auf dem Campingplatz herrscht ein wenig Aufbruchstimmung, weil wohl die "Public Holidays" zu Ende sind oder gehen. Aber alles bleibt relaxed.
Die zahlreichen Kinder sind auch sehr entspannt drauf. Die wuseln hier zwar kreuz und quer über den Platz, aber Schreierei und Heulerei findet quasi nicht statt. Da überträgt sich wohl die Gelassenheit der
Eltern.
...und dann haben wir in den Geschäften eine großartige Entdeckung gemacht.
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Da kommt nur noch eine Regenschlagfolie auf das Gerüst und dann werden als Fassade angemalte OSB-Platten oder Holzlatten darüber genagelt. Fertig!
Mal ehrlich. Man kann sich bei der Bauweise nicht vorstellen, dass die hier auch schlechtes Wetter haben.
Da diese Bauweise auch in Australien und den USA angewandt wird, wundert mich auch nicht, wenn dort ganze Ortschaften bei einem Sturm wieder zum Bausatz zerlegt werden.
Wie in Australien stehen auch hier sehr viele Häuser zum Verkauf. Ebenso wird an der Küste an den abgelegensten Stellen Bauland ausgewiesen und so richtig preiswert ist das alles nicht.
Die Häuser werden ähnlich gehandelt, wie Häuser in Hamburg (mit dem Unterschied, dass das in Hamburg keine Schrebergartenhütten sind).
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Manche Sachen in der Preisgestaltung verstehen wir als Europäer nicht. Die Mieten hier sind in der Regel sehr hoch. Viele Wanderarbeiter leben deshalb in den Backpacker-Hostels, da
das günstiger ist, als eine kleine Wohnung oder einen Raum zu mieten.
Die Arbeitslöhne, so sagte eine englische Lehrerin, die seit einem Jahr hierher ausgewandert ist, seien auf 2/3 des englischen Niveaus.
Sie bemängelte, dass Bekleidung und Haushaltsgeräte hier so teuer seien. Das müssen wir aber noch überprüfen, denn irgendwie hatte die wohl eine sehr schwere Kindheit gehabt.
Es erschien mir, als wäre sie in Wahrheit nur vor ihren Eltern geflüchtet....und jetzt quartieren sich die Eltern jedes Jahr für drei (!!!!) Monate in ihrer (teuer) gemieteten Wohnung in Auckland ein...
und zumindest in diesem Jahr ist sie nach einem Monat abgehauen und macht Urlaub im Backbacker in Kuatuono. Ihre Eltern erzählen ihr immer nur, dass Neuseeland doch gar nichts sei und dass sie das sowieso
nicht hinbekommen würde.
...ich dachte da immer nur an die armen Kinder. Was denen in der Schule von solchen Lehrern wohl für ein Weltbild vermittelt wird?
Die Hauptthesen waren "Everything here is so expansive!" und "I need an own house, but they are so small, rotten and so expansive!"
Am meisten hat sie das günstige Shoppen vermisst und einen höheren Lohn.
Nach zwei Stunden Informationsinput habe ich mich dann aus der Unterhaltung verabschiedet.
So eine Mischung aus "Frau Marlene Jaschke" und Susan Tiedke (hieß die schauspielernde Ex-Tagesschauesprecherin und Urinella-Presentatorin nicht so?) kann schon gruselig sein.
Die Lehrerin war zwar wirklich nett. Aber ein Musterbeispiel dafür, wie die elterliche Erziehung vernünftige genetische Grundlagen sinnlos verpuffen lassen kann.
Jetzt aber lieber noch mal nen ordentlichen Kaffee!...Lecker!
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