22. Januar – Napier ist schon geschlossen


Tja, ähm...irgendwie...also...eigentlich wollten wir heute ins Museum... Dann war es auf einmal 16.00 Uhr und bis wir endlich ein neues T-Shirt für mich gekauft hatten, war es kurz vor fünf. Und in der Fußgängerzone wurden die Bürgersteige hochgeklappt.


Die Cafés wurden geschlossen, die Boutiquen...einfach alles...bis auf ein paar verlorene Take-Aways.

Das hat mich schon sehr gewundert. Schließlich ist doch gerade Saison. Da könnte man doch wenigstens noch die Leute, die vom Beach zurückkommen abfangen.


So spazierten wir ein wenig durch die besseren Viertel von Napier und kamen recht zeitig zurück zum Backpacker.


Bis in die tiefe Nacht unterhielten wir uns mit Karo, Sarah und Angelika.

Angelika wohnt seit zweieinhalb Jahren hier und sie sagte uns, dass es hier wohl doch nicht überall so sicher sei, wie man sich das so als Tourist denke. Die Selbstmordrate unter den Jugendlichen sei die höchste der Welt und die Kriminalität sei auch sehr hoch.

Wir waren sehr verwundert über dieses ganz andere Bild und konnten das kaum glauben in so einem tollen Land.

Aber man braucht nur einmal zu googeln (Selbstmordrate Neuseeland) und erhält dann z.B. diesen interessanten Artikel.

Es ist wohl doch nicht alles Gold, was glänzt.


Daran kann man eigentlich nur wieder sehen, wie sich die Sichtweisen doch unterscheiden, wenn man als Tourist oder als Resident sich irgendwo aufhält.

Ebenso sagte Angelika, dass sie in Neuseeland auch nie ernsthaft krank werden möchte. Die Ärzte, die hier arbeiten sind größtenteils schlecht ausgebildet und viele kommen aus Indien oder Südafrika (...und sind schlecht ausgebildet).

Ähnliches haben wir auch festgestellt.

Wir konnten nur mit dem Kopf schütteln, wie z.B. Sonja mit ihrem kaputten Fuß in Opotiki behandelt wurde. Seit drei Wochen ist der Mittelfuß angeschwollen und nach ein paar Metern Belastung tut es richtig weh.

Der erste Arzt hat nur gesagt, sie soll wieder kommen, wenn es nicht besser wird und die zweite Ärztin hat ihr einen Verband (nicht stützend) ohne was drauf um den Fuß gewickelt und ihr Schmerzmittel verschrieben, mit denen Du in Deutschland schon fast in keinem öffentlichen Verkehrsmittel mehr mitfahren darfst. Röntgen ist nur dienstags und freitags und da treffen sich dann die Versehrten der ganzen Region.

Schönen Dank auch!

Hier noch ein Link für potentielle Auswanderer: http://www.auswandernblogg.de/category/neuseeland

Uns fällt mittlerweile auf, dass wir größere "Städte" eigentlich meiden können, wenn wir nicht unbedingt das kulturelle Angebot nutzen wollen. In den abgelegeneren Gebieten gefällt es uns einfach besser, weil die Menschen interessierter sind.

Ist ja auch klar. In einer Stadt kann man sich ja nicht für jeden interessieren, der an einem vorbeiläuft.

....und da sind wir dann auch bei der Begründung, warum in Deutschland die Leute auf den ersten Blick unfreundlicher wirken. Bei 82 Millionen auf ähnlich großer Fläche, wie Neuseeland, kann man nicht jeden freundlich: "How are you?" fragen. Da hätte man viel zu tun. ;o)