Um fünf ging’s los. Wind um drei aus NW, kaum Welle und wir motorten drauflos. Natürlich hätte
man auch segeln können. Aber wir wollten so schnell wie möglich auf direktem Weg ohne über Los zu gehen direkt nach Kiel.
Nach einer Stunde briste es auf. Erst vier dann fünf und dann sahen wir auch schon wieder die sechs, während der
Wetterbericht gerade die Stationsmeldung Fehmarn Beaufort 0 brachte.
Der Moment das Groß zu setzen war auf alle Fälle verpasst, weil Claudia mich bei den Wellen nicht mehr ohne Not auf’s
Vorschiff lässt. Da bin ich auch manchmal ein bisschen dankbar für ;o)
Deshalb hatten wir schon geraume Zeit die Fock draußen und unter Motor und Fock knatterten wir mit soliden konstanten 6,5 kn
Richtung Kiel. Wir wissen, wir werden jetzt von den Seglern ausgebuht. Aber mal ehrlich: Wir hatten die Schnauze einfach
voll und wollten heim. Irgendwann ist einem alles scheissegal.
Dabei haben wir uns die Frage gestellt: Wie müssen sich die Menschen gefühlt haben, die in ihren Seglern wochenlang vor Kap
Hoorn oder so stehen und nicht vorwärts kommen und es immer wieder versuchen und eine Niederlage nach der nächsten
einstecken. Diese nervliche Belastung muss unendlich sein.
Wir haben diese längsten dreissig Seemeilen unseres Urlaubes auf alle Fälle hinter uns gebracht und sind dann noch
nach Rendsburg.
Achja, Claudia hat ne neue Regenkombi. Die gab’s in Svendborg. Und sie ist richtig wasserdicht. Das haben wir jedenfalls
ergiebig getestet.
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