So wurde schon vor vielen Jahren meine seefahrende Frau besungen. ;o)
Nur mit Seefahrt war das heute wieder nichts. Wir waren in guter Gesellschaft vieler wirklich großer Yachten, die auch nicht herausfuhren, weil es ein wenig
zu windig war.
Gestern haben Claudia und ich noch lange über Menschen und das Seglervolk im speziellen philosophiert.
Und Claudia hat da wieder zwei sehr schlaue Sätze gesagt: "Die wollen alle keine Weicheier sein... das ist eigentlich ganz schön schwach!"
Selten hörst Du hier: Nö, das muss ich mir nicht geben. Ich bin ja im Urlaub...
Eher: Ab sechs Windstärken fängt sie erst richtig an zu laufen!
Einer, der uns gegenüber diesen Satz gestern äußerte, ist dann heute auch raus gefahren.
Wir haben uns das angeschaut.
Es war nichts los, halt nur Wind von vorn, hackige Welle und ein paar Böen. Nach einer halben Seemeile unter Motor stand er in der Welle... dann trieb er zurück...
dann drehte er ab... kriegt das Segel vor dem Wind nicht klar... und wie wir später erfuhren, liegt er jetzt 5 Seemeilen weiter vor Anker.... tststs... unsere
Weltumsegler!
Wir haben heute die Zeit genutzt, unseren Motor gepimpt (Neue Dieselfilter) und einen ausgiebigen Spaziergang gemacht.
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Hier in Sjötorp ist wirklich nichts... außer der netten Dame in der Turist-Info, den Schleusen und dem Motorenmuseum.
Langsam versteh ich, warum die Schweden hier im Sommer so auf die Tonne kloppen müssen.
Jetzt ist schon Nachsaison und es ist ein wenig, wie auf der Bahnhofsstraße in Neugraben (meine erste Wirkungsstätte) an einem kühlen Sonntag im Spätsommer um
18.00 Uhr.
Als Jugendlicher habe ich dort in einem Eiscafé gearbeitet. Es fehlten damals nur die vom Wind durch die Straßen getriebenen Gestrüpp-Knäuel, dann wäre das ein
hervorragendes Set für einen Showdown eines jeden Italo-Westerns gewesen.
Wer "Herr Lehmann" oder "Neue Vahr-Süd" von Sven Regener mag, der lese das Buch "Fleisch ist mein Gemüse" eines Autors dessen Namen mir gerade nicht einfallen
will.
Da wird das Hotel die Bahnhofstrasse 100m weiter rauf und dessen Umgebung lebensecht beschrieben. Und ich schwöre Euch. Jedes Wort in diesem Buch über das Leben
in einer Hamburger Vorstadt in den 80/90er Jahren ist wahr! (Anmerkung des webmasters: Der Autor heißt Heinz Strunk und es stimmt!! Harburg at its best... :-))
Wie kam ich drauf???...Achja, Sjötorp in der Nachsaison...
Das ist ein ähnlich trauriges Bild. Dafür haben die hier ein wunderbares Seepanorama und tolle Sonnenuntergänge.
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...aber im Winter muss das hier wirklich sehr ...ääähhh.... idyllisch... sein.
Dann hatten wir noch netten Kontakt mit der Nachbarcrew und Uli, der uns schon häufig ins Gästebuch geschrieben hat, besuchte uns überraschend. Das ist schon
immer wieder spannend, wenn hinter den geposteten Sätzen dann auch ein Gesicht auftaucht....und dann auch noch so ein sympathisches.
Lieber Uli, wir wünschen Dir eine gute Fahrt auf dem Vänern mit Deiner Crew und dass Du stressfrei Deine Fähre in Göteborg erreichst.
Jetzt widme ich mich erstmal dem neuen Lesestoff, den wir bei Günter (netter Skipper der Morgana aus Berlin) gegen unsere ausgelesenen Bücher eingetauscht haben.
Ihr seht, wir haben Urlaub.
Morgen geht es aber endlich weiter mit Segeln...versprochen!
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