6. Juli – Eine Nacht in der "FLIPPERS"-Hölle
oder Willkommen in Jogginghosenhausen |
Der gestrige Abend war für mich gegen sieben Uhr abrupt zu Ende. Meine lästige Freundin Migräne hat mich wieder flachgelegt und so vegetierte
ich in der Vorkoje vor mich hin. Damit nicht genug.
Nun will ich Euch nicht mit meiner Krankheitsgeschichte langweilen. Es ist nur so, dass ich bei einem Besuch dieser lästigen Bekannten äußerst geräusch-, licht-
und geruchsempfindlich bin.
Aber vielleicht könnt Ihr Euch das Folterszenario vorstellen, als pünktlich um 19.00 Uhr der Alleinunterhalter im Restaurant auf der anderen Straßenseite mit
seiner Versi-Orgel begann einen FLIPPERS-Hit nach dem anderen rauszuhauen. Das ganze auf Schwedisch.
Zusätzlich wurde das minutenlang vom Nachbarboot mit alkoholisierten finnischen Kommentaren in Kasernenhoflautstärke untermalt, ob das jetzt ne Rumba, eine Samba
oder ein Lalalutschu sei (es war ein langsamer Walzer!!!!!).
Dann wurden die Zigarren rausgeholt und ich lag in meiner privaten Gaskammer mit Höllophon-Anschluß.
So schmerzhaft der gestrige Abend endete, so schön begann der heutige Morgen. Der Kopf war frei und wir hatten beide bestens geschlafen.
Den heutigen Tag wollten wir ein wenig mit Kultur verbringen. Die guten Vorsätze wurden beinahe zunichte gemacht, weil wir auf einmal unverhofft WLAN-Anschluss
am Morgen und so erstmal reichlich zu schreiben hatten.
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Nebenbei möchte ich hier kurz in die Kamera winken und die "Coolen Schwulen aus Helgoland" aus unserem Gästebuch grüßen, in der Hoffnung,
sie haben die Überfahrt zurück gut überstanden... und Herr Dr.Bollmann, ein paar persönliche Worte an sie:
"Die Jungs werden Ihnen doch jetzt gezeigt haben, wie man eine Email schreibt, oder?"
Nun denn, trotz WLAN war der Tag aber nicht verloren und wir konnten das "Maritime Viertel von Mariehamn" besuchen.
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Ein echter Kracher war das nicht, aber ein paar Bilder haben wir auch gemacht.
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Und so ein Schiff ist ja auch immer wieder schön.
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Es handelt sich hierbei um ein Freilichtmuseum light mit Schmiedewerkstatt, Schiffbauern und Silberschmieden. Wenn da historische Tage und
Veranstaltungen sind, wird das ganz schön sein. So sind das ein paar rote Holzhäuser mit ein paar Schiffen und "Dinge,diedieWeltnichtbraucht"-Läden.
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Wer hier wohl mehr Angst gekriegt hat?
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Dann marschierten wir zum Sjöfahrtsmuseum und der Pommern. Und das war richtig gut.
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War das nicht unser Gorch Fock aus Finkenwerder, der geschrieben hat "Seefahrt ist Not"?
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Damit haben die Jungs noch vor 100 Jahren die Schiffe beladen.
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So schön die Segler auch aussehen und so romantisch unsere Segelwochen auf der Bisschop auch jedes Jahr sind. Aber ich glaube, die
Jungs mussten da richtig arbeiten. Um Euch einen kleinen Einblick zu geben, haben wir mal ein paar Fotos gemacht und auch ein paar Erklärungen zum Arbeitsalltag
mitfotografiert (Siehe Ende des Tagesberichtes).
Jetzt rechnen wir noch die Bilder für Euch klein..... musikalisch untermalt von "Lotusblume" auf schwedisch mit "Onkel-Günters-Hammond-Orgel".
Achja, der Zweite Arbeitstitel: "Willkommen in Jogginghosenhausen"... als wir wieder zurückkamen, brachen unsere finnischen Segler- und Mobo-Kameradinnen zur
Abend-Trainingseinheit auf...
Es ist schon ein Unterschied zwischen den Schweden und den Finnen zu sehen. Erstmals sehe ich mich hier auf der Reise von diversen Model-Typen umringt, die alle
aussehen, wie dieser modelnde schwedische Fussballspieler von der letzten WM... die Damen werden wissen, wen ich meine.... das gibt schon einen kleinen Knacks
in meiner zarten Männerpsyche.
Die Typen haben alle diese kernigen Gesichter, sind braun gebrannt und ne Figur wie aus dem Katalog... und da gibt es keine Altersbeschränkung. Auch ältere
Semester zeigen sich in gutem Erhaltungszustand.
Claudia! Wir fahren nicht nach Schweden! ;o)
Jetzt aber die Bilder des heutigen Tages
Im Seefahrtsmuseum begeisterten uns natürlich die Gallionsfiguren:
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Habt Ihr schon mal die Innereien eines Torpedos gesehen?
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Und von See haben die Jungs tolle Andenken mitgebracht:
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So schläft man auf der Herzogin Cecilie:
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Und so speisen die Hohen Herren im Salon:
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Da knackt der Kapitän kurz in der Mittagspause…
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Und dann ging’s auf die Pommern.
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Wen die Ähnlichkeit mit der Passat in Travemünde und der Pamir verwundert, dem sei gesagt, das in Mariehamn der Reeder Gustav Eriksson in
den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts die wohl größte Flotte an Großseglern betrieb. Diese Flying P-Liner waren die letzten Frachtsegler, die ernsthaft
gegen die motorisierte Konkurrenz, in erster Linie im Getreidetransport, antraten. Nach dem Krieg erlangte ein ehemaliger Flying P-Liner, das Deutsche
Segelschulschiff "Pamir", Aufmerksamkeit, als es in einem Sturm 1957 mit 80 Mann Besatzung versank. Ursache: Verrutschen der Ladung.
Hier ein Paar Bilder
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Hier kochte der Smutje
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So sah sein Arbeitstag aus:
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Dort wurde serviert:
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Und so sah der Arbeitstag eines Matrosen aus:
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Hier wurde die Ladung verstaut:
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Der Käptn hatte es gemütlicher zum Schlafen...
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Und auch zum Essen:
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Er hatte sogar ein eigenes Bad!
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....und wenn ich nicht bald das Licht ausmache, krieg ich wieder Ärger mit Claudia...
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...auch wenn ich keiner Gefahr aus dem Weg gehe, Euch mit Fotos zu beliefern:
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