01. März – ...die Zweite


Die Datumsgrenze hatte uns beim Herflug den 9. November gemopst. Dafür haben wir heute den 01. März doppelt.


...und das war ein guter Tausch.

Der Flug war klasse und nach der Landung auf Rarotonga stand Jake Numanga mit seiner Ukulele und der Rodenstock "Tobias" Panoramakassenbrille in der Ankunftshalle und verschönerte uns mit Südseeklängen die Wartezeit durch die Zoll- und Passkontrollen. Das alles um 2.30 Uhr morgens.

Fürsorglich wurden uns unsere Fahrräder ausgehändigt und dann gab’s erstmal nen Blütenkranz (neck ei) um den Hals.

Fahrräder im Transporter verstaut und ab ging die Post in die Palm Grove Lodge.

Nach drei Minuten musste ich Weichei mir das Grünzeug wegen akuter Atemnot vom Hals nehmen. Ich dachte ja Duftbäumchen (wie sie zum Beispiel immer Rubbis Wagen zieren ;o) seien intensiv im Geruch. Aber diese Blumen waren der Hammer. Da wird einem ja ganz duselig.

Unser Beachfrontbungalow ist 1a-gemütlich. Vorne eine schöne Terrasse und gleich danach der Strand...

Den begutachteten wir aber erst nach vier Stunden Schlaf.


Um die ganze Insel läuft ein Riff herum. So brechen sich in ungefähr 250m Entfernung die türkisen Wellen und erzeugen eine entsprechende Geräuschkulisse.

Packt also alle Klischees, die Ihr so von der Südsee gelernt habt zusammen. Dann wisst Ihr, wie es hier ist.

Der absolute Höhepunkt erwartete uns nach dem Frühstück. Langsam tüdelten wir uns zurecht und fixten unsere Schnorchelsachen. Dann probierte ich sie aus und....

...SAH DAS GEILSTE FERNSEHPROGRAMM MEINES LEBENS!!!!!


Schon im knietiefen Wasser huschen die unterschiedlichsten Fische um einen herum. 10m vom Ufer liegen auf dem Grund in großer Anzahl so gekrümmte Mettwürste, die sich später als Strudelwürmer herausstellten. Dann kommen die Fische direkt vor die Brille geschwommen und glotzen zurück.

Ich hab mir dann nen Spaß gemacht und bin einigen Fischen einfach hinterher geschwommen. Die zeigten mir dann immer was Neues:

Nen Plattfisch, eine Koralle, die aussah, wie ein Baum und in ihr hingen die Seesterne, wie Christbaumkugeln, einen Schwarm goldglitzernder Fische, die wie Schafe den Boden abweideten, kräftigblaue sternförmige Irgendwasse, Kofferfische, Skalare, große (armlang) makrelenförmige Fische, Hornhechte, Shrimps und jede Menge kleine quietschbunte Fischchen.

Und ich meine richtig gesehen. Nicht mal eben vorbeigehuscht, sondern auf Armeslänge teilweise minutenlang beobachtet.

Am Nachmittag gab es dann noch einmal das gleiche Programm. Es ist wunderschön!

...so bekam ich nicht mit, dass ein Unwetter aufzog und innerhalb von Minuten konnte man aufgrund des Regens oberhalb der Wasseroberfläche nur noch 10m weit sehen.

Als dann die Blitze immer näher kamen, wurde das Ganze dann doch ein wenig unheimlich, obwohl das unter Wasser ganz angenehm warm war und man von dem Durcheinander auf der anderen Seite gar nicht so recht was mitbekommt.

Außer dass sich der Regen anhörte, wie das Knistern am Rumpf der Yagoona, gibt es auch noch viele andere Geräusche unter Wasser. Die Fische machen nämlich auch Töne. Wenn sie Sachen wieder ausspucken oder wenn sie vor einem Jäger wegflitschen.

Das ist alles bannig interessant... half mir aber nicht bei Claudia. Die war nämlich ein wenig in Sorge, weil ich nicht aus dem Wasser kam und sie mich durch den Regen nicht mehr sehen konnte.

Sie hatte schon ihren "Pamela-Anderson"-Bay-Watch-Gedächtnis-Badeanzug angezogen und stand im strömenden Regen an der Wasserlinie, um den weißen Wal (mich) endlich aus dem Wasser zu scheuchen.

Als ich Ihr sagte, dass ich nicht getrödelt hätte, sondern nur nicht schneller gegen die Strömung anschwimmen konnte, war sie dann auch wieder zufrieden.

Am Nachmittag sah Claudia dann noch einen Rochen und ebenfalls viele interessante Fische.

...und falls sich noch jemand von Euch an die Bilder aus dem bunten Aquarium von Mooloolooba in Australien erinnert... das ist hier unter Wasser genau so dicht bevölkert.

Schnorcheln ist hier einfach weltklasse!