03. März - ???


Was gibt es zu erzählen?

Wir sind geschnorchelt... und dann wieder ins Bett gegangen. Das war es.

Hört sich langweilig an, ist es aber gar nicht.


Schon vor dem Frühstück waren wir schnorchelnderweise unterwegs. Dann noch mal zwei Stunden vor der Mittagszeit und gute zwei Stunden nach der Mittagspause.

Es wird einfach nicht langweilig. Denn es gibt immer Neues zu sehen.

Zum Beispiel heute einen Rochen, der bestimmt 1,2 m Spannweite hatte. Da schnorchelt man so vor sich hin und schaut zur Seite und in fünf Meter Entfernung wird man von so einem Riesending überholt. Man schaut dann nur hinterher. Wie bei einem Bus, der an einem auf der Straße vorbeifährt.

Zehn Minuten später kam er wieder zurück und schwebte noch einmal majestätisch an mir vorbei.

Genauso kann man Minuten vor einem Korallenstock sitzen und beobachten, was da los ist. In der Regel ist das Auge aber überfordert von den vielen Dingen, die sich da bewegen.

Steht man am Strand und blickt über die Wasserfläche bis zum Riff, kann man sich nicht vorstellen, dass jede dunkle Stelle im Wasser das zu Hause von hunderten von Meeresbewohnern ist. Man sieht von außerhalb fast nichts.

Claudia war gestern noch mit dem Kajak unterwegs und sagt, dass man auch vom Kajak aus niemals vermuten würde, was da unter einem los ist.

Auf meinen Erkundungstouren bin ich dann noch an der Dame vorbeigeschnorchelt.


Sie hatte Seeigel gefangen und nahm diese gerade aus. Sie erzählte mir, dass sie Stunden und Tage am Wasser sein könnte.

Als sie jung war, ist sie nach Neuseeland gegangen. Als aber Ihre Cousine das Grundstück ihres Vaters verkauft habe, um die Schulden zu bezahlen, kaufte Sie das Grundstück schnell zurück.

Jetzt gehört Ihr der neuere Teil der Palm Grove Lodge und das Land bis zu den Bergen. In ein paar Jahren läuft der Managementvertrag mit der Lodge aus und dann überlegen sie, selbst ihren Teil der Lodge zu betreiben.

Jetzt ist sie die einzige auf der Insel, die noch Seeigel fängt und das Innere verkauft. Das sei eine Spezialität... aber ich habe von einem Test abgesehen...

Sie sagt, viele gingen weg (sie damals ja auch), weil sie meinten, es würde ihnen in NZ besser gehen. Aber dort leben dann viele nur von der Stütze. Dabei gebe es mehr als genug Arbeit auf Rarotonga.

So ist das halt auch im Paradies. Man erkennt erst aus einiger Entfernung, was man da eigentlich verlassen hat.


Ich stelle mir das aber auch recht schwer vor. Ich glaube, 1970 hat Rarotonga erst seinen Flughafen bekommen.

Davor dürfte das Leben relativ ursprünglich gewesen sein. Das heißt, man brauchte kein Auto und kein Moped und dafür dann auch keine Kredite aufzunehmen etc.

Das Meer ist hier so reich, dass man sich davon prima ernähren kann. Die Früchte und das Gemüse schmecken erstklassig. ...naja, und dann kam die "Zivilisation".

Da zur rechten Zeit zu erkennen, was für Potential in den traumhaften Stränden in dieser neuen Ordnung liegt, stelle ich mir nicht so einfach vor.

Es ist also auch im Paradies nicht ganz einfach. Bewegen muss man sich überall!